Kennt ihr diese innere Stimme, die manchmal zu euch spricht? Die euch sagt,
dass ihr dieses oder jenes nicht schaffen könnt? Die behauptet, dass ihr nicht
gut genug, nicht schnell genug oder nicht fleissig genug seid? Ehrlich gesagt: Diese Stimme kann ziemlich nerven! Und was noch
schlimmer ist: manchmal glaube ich ihr sogar...
Und da gibt es diese andere Stimme in mir - oder besser gesagt, es gibt da
dieses Gefühl, welches ganz tief in mir drin schlummert. Ein Gefühl, welches
mir Mut zuspricht und Selbstvertrauen schenkt, ein Gefühl, welches mich wachsen
lässt und mich beschwingt. Durch dieses positive Gefühl habe ich mich an Sachen
heran getraut, über welche ich heute noch staune. Ich konnte Experimente wagen,
Projekte realisieren und Träume verwirklichen.
Ich erinnere mich noch gut an den Moment, als ich damals die Idee hatte,
den Pantomimen Dimitri (1936-2016) um ein Interview für meine Diplomarbeit zum
Thema „Körpersprache“ anzufragen. Als ich meinem Umfeld von diesem Vorhaben
berichtete, wurde ich belächelt und erntete ungläubiges Kopfschütteln. Warum in
aller Welt sollte ein „Star“ wie Dimitri einem Treffen mit mir zustimmen, um
ein paar Fragen zu beantworten? „Warum nicht?“, fragte ich zurück und Griff zum
Telefonhörer. Kurzum: Wenige Tage später reiste ich nach Verscio und führte
eines der prägendsten Gespräche meines Lebens – mit dem Clown Dimitri.
Wenn dieses positive Gefühl einmal nicht da ist, weil es überdeckt wird von
(Selbst-) Zweifel und (zu) hohen Ansprüchen mich selbst... Dann nehme ich mein
inneres Kind an die Hand und sage ihm, dass es gut genug ist und zwar genau so,
wie es ist. Ich nehme es in den Arm und zeige ihm, dass es geliebt wird für
das, was es ist und nicht für das, was es macht (oder nicht macht).
Und zum Schluss noch dies: Wenn es etwas gibt, was ich meinen Kindern
unbedingt weitergeben möchte, dann das, dass es sich lohnt, ab und zu nach den
Sternen zu greifen. Ich möchte ihnen die Angst vor dem Scheitern nehmen und
ihnen den Mut zum (aus)probieren geben. Vielleicht werden sie nicht jeden Stern
ergreifen können, doch bestimmt eine ganze Menge.