Sonntag, 28. Januar 2018

Warum es wichtig ist, nach den Sternen zu greifen

Kennt ihr diese innere Stimme, die manchmal zu euch spricht? Die euch sagt, dass ihr dieses oder jenes nicht schaffen könnt? Die behauptet, dass ihr nicht gut genug, nicht schnell genug oder nicht fleissig genug seid? Ehrlich gesagt: Diese Stimme kann ziemlich nerven! Und was noch schlimmer ist: manchmal glaube ich ihr sogar...

Und da gibt es diese andere Stimme in mir - oder besser gesagt, es gibt da dieses Gefühl, welches ganz tief in mir drin schlummert. Ein Gefühl, welches mir Mut zuspricht und Selbstvertrauen schenkt, ein Gefühl, welches mich wachsen lässt und mich beschwingt. Durch dieses positive Gefühl habe ich mich an Sachen heran getraut, über welche ich heute noch staune. Ich konnte Experimente wagen, Projekte realisieren und Träume verwirklichen.

Ich erinnere mich noch gut an den Moment, als ich damals die Idee hatte, den Pantomimen Dimitri (1936-2016) um ein Interview für meine Diplomarbeit zum Thema „Körpersprache“ anzufragen. Als ich meinem Umfeld von diesem Vorhaben berichtete, wurde ich belächelt und erntete ungläubiges Kopfschütteln. Warum in aller Welt sollte ein „Star“ wie Dimitri einem Treffen mit mir zustimmen, um ein paar Fragen zu beantworten? „Warum nicht?“, fragte ich zurück und Griff zum Telefonhörer. Kurzum: Wenige Tage später reiste ich nach Verscio und führte eines der prägendsten Gespräche meines Lebens – mit dem Clown Dimitri.

Wenn dieses positive Gefühl einmal nicht da ist, weil es überdeckt wird von (Selbst-) Zweifel und (zu) hohen Ansprüchen mich selbst... Dann nehme ich mein inneres Kind an die Hand und sage ihm, dass es gut genug ist und zwar genau so, wie es ist. Ich nehme es in den Arm und zeige ihm, dass es geliebt wird für das, was es ist und nicht für das, was es macht (oder nicht macht).

Und zum Schluss noch dies: Wenn es etwas gibt, was ich meinen Kindern unbedingt weitergeben möchte, dann das, dass es sich lohnt, ab und zu nach den Sternen zu greifen. Ich möchte ihnen die Angst vor dem Scheitern nehmen und ihnen den Mut zum (aus)probieren geben. Vielleicht werden sie nicht jeden Stern ergreifen können, doch bestimmt eine ganze Menge.


www.redeweise.ch
Erziehung ist (k)ein Kinderspiel