Freitag, 31. Mai 2019

Mithilfe im Haushalt


Ab wann sollen Kinder im Haushalt mithelfen?
Welche Aufgaben können und sollen sie übernehmen?
Wie bringe ich sie dazu, ihre Aufgabe auch tatsächlich auszuführen?

Über diese und ähnliche Fragen haben sich vermutlich schon einige Familien den Kopf zerbrochen...

Je früher wir Kinder in die alltäglichen Arbeiten in unserem Zuhause miteinbeziehen, umso leichter sind sie dafür zu motivieren. Besonders Kleinkinder lieben es uns zu helfen und bei all unseren Tätigkeiten mitzumachen. Auch wenn diese „Hilfe“ zu Beginn einiges an Nerven beansprucht und zusätzliche Zeit kostet, wird dieser Mehraufwand schon bald Früchte tragen. Die Kinder lernen schnell dazu und werden ihre Aufgaben immer geschickter erledigen. Zudem stärkt es ihr Selbstwertgefühl, denn sie spüren, dass wir ihnen etwas zutrauen und sie dazu gehören.

Für mich gibt es zwei Arten von „Mithilfe im Haushalt“. Zum einen sind das Dinge, welche jedes einzelne Familienmitglied für sich selbst erledigen kann. Zum anderen sind es die klassischen Ämtlis, welche für die Gemeinschaft übernommen werden.

Zur ersten Kategorie gehören je nach Alter des Kindes zum Beispiel folgende Tätigkeiten:

- Spielsachen wegräumen
- Pyjama an dem dafür vorgesehene Ort verstauen
- Fensterstorren hoch oder runter machen
- Zimmer lüften
- Wäsche in den Wäschekorb legen
- eigenes Geschirr in Küche tragen
- Bett machen
- im eigenen Zimmer abstauben/staubsaugen

Zur zweiten Kategorie gehören je nach Alter des Kindes beispielsweise folgende Tätigkeiten:

- Tisch decken
- Mithilfe beim Kochen
- Geschirrspüler ein-/ausräumen
- Pflanzen giessen
- Haustier füttern
- Abfalltrennung machen
- Briefkasten leeren
- Mithilfe bei der Wäsche

Doch wie gelingt es, dass die Kinder ihre Aufgaben auch zuverlässig erledigen?

Am hilfreichsten ist es, wenn wir sie in die Aufgaben- und Ämtliverteilung miteinbeziehen. Wir könnten als Familie alle Tätigkeiten sammeln und aufschreiben, welche im Familienalltag anfallen und die es regelmässig zu erledigen gibt. Oftmals kommt dabei eine ganz schön lange Liste heraus – so sehen die Kinder (ein), dass alle Familienmitglieder etwas dazu beitragen müssen. Danach werden die Aufgaben verteilt, und zwar so, dass die Kinder selber entscheiden können, welches Ämtli sie für eine gewisse Zeit übernehmen werden.

Ein Gedanke zu Schluss: Wenn ein Kind sein Ämtli nicht macht, brauchen wir Eltern nicht wütend zu werden. Sinnvoller ist es, es ruhig und bestimmt darauf aufmerksam zu machen, was seine Aufgabe ist. „Ich sehe, du würdest nun lieber spielen als den Tisch decken... und mir ist es wichtig, dass der Tisch bereit ist, sobald ich mit dem Kochen fertig bin, damit wir Abendessen können.“ Meistens wird sich das Kind dann an die Arbeit machen, sobald wir uns wieder unserer Tätigkeit zugewendet haben.

Liebe Grüessli,
Barbara


Erziehung ist (k)ein Kinderspiel