Donnerstag, 16. August 2018

Ein Glas voll Glück



Zum Thema Glück gibt es eine tolle Geschichte, welche ich euch gerne zeigen möchte:

„Es war einmal ein Bauer, der steckte jeden Morgen eine Handvoll Bohnen in seine linke Hosentasche. Immer, wenn er während des Tages etwas Schönes erlebt hatte, wenn ihm etwas Freude bereitet oder er einen Glücksmoment empfunden hatte, nahm er eine Bohne aus der linken Hosentasche und gab sie in die rechte.

Am Anfang kam das nicht so oft vor. Aber von Tag zu Tag wurden es mehr Bohnen, die von der linken in die rechte Hosentasche wanderten. Der Duft der frischen Morgenluft, der Gesang der Amsel auf dem Dachfirst, das Lachen seiner Kinder, das nette Gespräch mit einem Nachbarn – immer wanderte eine Bohne von der linken in die rechte Tasche.

Bevor er am Abend zu Bett ging, zählte er die Bohnen in seiner rechten Hosentasche. Und bei jeder Bohne konnte er sich an das positive Erlebnis erinnern. Zufrieden und glücklich schlief er ein – auch wenn er nur eine Bohne in seiner rechten Hosentasche hatte.“

Wie diese Geschichte so wunderbar aufzeigt, sind es die kleinen Momente, welche das grosse Glück bedeuten. 

Darum habe ich mit meiner Familie ein kleines Experiment gewagt: Wir haben abends auf kleine Zettelchen geschrieben und/oder gezeichnet, was uns an jenem Tag gefallen hat, welche schönen Momente wir erleben durften und worüber wir uns gefreut haben. Zugegeben, zu Beginn war es etwas komisch so dazusitzen und nach diesen kleinen Glücksperlen zu suchen. Doch mit den Tagen und Wochen fiel es uns immer leichter und sie sprudelten nur noch so aus uns heraus. 

Inzwischen ist es etwas ruhig(er) geworden bei unserem „Glücksglas“ – und doch erfreut mich sein Anblick und erinnert mich tagtäglich daran, wie viel Glück wir doch immer wieder erfahren dürfen.

Die positive Psychologie, welche diesem Ansatz zu Grunde liegt, wurde in der Mitte des 20. Jahrhunderts vom amerikanischen Psychologen Abraham Maslow eingeführt. Ihr Ziel ist es, Menschen dabei zu unterstützen, zufrieden und glücklich zu leben, leistungsfähig zu arbeiten und glückliche Beziehungen zu führen - und darum bietet sie auch im (Familien-)Alltag einen grossen Mehrwert.


Und zum Schluss noch dies: Manchmal kann es vorkommen, dass wir uns mit einem unserer Kindern (oder mit unserem Partner) in einer „Negativspirale“ befinden. Wir sehen dann meistens nur noch die Sachen, welche nicht so rund laufen, wie wir das gerne hätten. Dann macht es Sinn, auch hier einmal den Fokus bewusst auf die Dinge zu lenken, welche uns gefallen, welche wir toll finden und über welche wir uns freuen. Wer jeden Abend drei positive Erlebnisse und Beobachtungen zu diesem Kind aufschreibt oder es ihm sagt, wird schon bald merken, welche positiven Auswirkungen das hat.

Ich bin so gespannt auf eure Glücksmomente... Lasst mich bitte teilhaben und schreibt mir - ich freue mich auf eure Kommentare!

Liebe Grüessli,
Barbara


Erziehung ist (k)ein Kinderspiel