Auch bei uns herrscht nicht immer Friede, Freude, Eierkuchen am Familientisch. Wir haben unsere Sitzordnung am Tisch häufig gewechselt und angepasst - mit dem Ergebnis, dass sich das Klima zumindest für ein paar Tage oder Wochen verbesserte. Doch die "perfekte" Lösung hatten wir wohl noch nicht gefunden.
Vor ein paar Wochen bin ich dann auf einen Artikel gestossen, bei dem es um die systemische Ordnung in der Familie ging und dass diese auch bei der Sitzordnung am Tisch angewendet werden kann. So kam es, dass wir kurz vor dem Jahreswechsel unsere Plätze am Esstisch änderten. Inzwischen sind über drei Wochen vergangen und ich bin begeistert! Ich habe das Gefühl, dass nun jeder seinen Platz gefunden hat und somit eine grössere Zufriedenheit am Tisch herrscht.
Hier also ein paar Tipps, wie auch du die (Sitz-)Ordnung am Familientisch herstellen kannst:
- Die Sitzordnung wird im Uhrzeigersinn aufgestellt. Das Herz wird unserer linken Körperhälfte zugeordnet und somit kann die Liebe in diese Richtung besser fliessen.
- Falls der Tisch in der Nähe einer Wand steht, sitzen die Eltern mit dem Rücken zur Wand. Das stärkt ihnen - wortwörtlich - den Rücken.
- Die Eltern sitzen sich nicht gegenüber, sondern nebeneinander oder bei einem quadratischen Tisch übers Eck - dabei sitzt meistens der Mann rechts und die Frau zu seiner Linken.
- Die Geschwister sitzen in der Reihe ihres Alters links von der Mutter: das älteste Kind zuerst, links davon das zweitälteste Kind und so weiter im Uhrzeigersinn bis zum jüngsten Kind.
- Ein Kleinkind, das noch nicht selber essen kann, sitzt neben der Mutter oder dem Vater. Sobald es soweit selbständig den Löffel halten kann, wird es auch in die Geschwisterfolge eingeordnet.
- Wenn ein Familienmitglied bei einer Mahlzeit nicht da ist, wird sein Platz dennoch frei gehalten.
- Bei einem rechteckigen Tisch sollte wenn möglich niemand am Kopfende sitzen, denn dieser Platz gebührt den Ahnen der Familie.
Wenn jedes Familienmitglied seinen entsprechenden Platz am Familientisch einnimmt, hat dies positive Auswirkungen auf das gesamte Familiensystem. Die Eltern werden gestärkt und in ihrer Aufgabe, die Familie zu leiten, unterstützt. Die Kinder lernen, sich in die Hierarchie der Familie einzuordnen (ohne sich unterzuordnen). Das vermittelt Sicherheit und gibt ihnen den nötigen Halt.
Hier ein paar Beispiele von Sitzordnungen am Esstisch, welche der systemischen Ordnung entsprechen:
Vielleicht habe ich dich ja ein wenig neugierig gemacht und du hast Lust, auch eure (Sitz-)Ordnung am Familientisch zu überdenken und/oder anzupassen? Schreibe in die Kommentare, was du davon hältst und welche Erfahrungen du damit gemacht hast...
Hier ein paar Beispiele von Sitzordnungen am Esstisch, welche der systemischen Ordnung entsprechen:
Liebe Grüessli,
Barbara