Sonntag, 2. Dezember 2018

Ein Wichtel zu Gast in der Familie


Vor ein paar Jahren bekamen wir unerwarteten Besuch... Also eigentlich haben wir ihn gar nie richtige zu Gesicht bekommen - und trotzdem hat er uns über den ganzen Advent und bis ins neue Jahr begleitet.

Nun aber von Anfang an: Es war am Morgen des 26. Novembers 2017, als unsere Kinder plötzlich ein seltsames Häuschen in der Wand in unserem Flur entdeckten. Eine Leiter führte zum Eingang hinauf, neben der Tür hing ein kleines Schild mit der Inschrift „Home sweet home“ und es war von Sternen umgeben. Vor dem Häuschen standen ein Paar Stiefel, einige winzige Pilze und ein Bänklein mit einer kleinen Schriftrolle darauf. 

Woher kam das alles? Und vorallem: wer wohnt in diesem zauberhaften Häuschen?

Neugierig öffneten sie die geheimnisvolle Post und unsere Tochter las vor was darin stand:

Die beiden kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus. „Was? Ein richtiger Wichtel lebt in unserem Haus? Oh, wie toll!“, jubelten sie und wirbelten in der ganzen Wohnung herum. Sie machten sich sofort ans Werk und begannen ihrem Wichtel zurück schreiben bzw. zeichnen und ihn Willkommen zu heissen in unserem Zuhause.


Noël meldete sich während der Advents- und Weihnachtszeit immer mal wieder mit kleinen Briefchen. Einmal bat er unsere Kinder darin, sie sollen ihm beim Kerzenziehen doch bitte ein kleines Tannenbäumchen gestalten. Ihr könnt euch vorstellen, mit wie viel Eifer unsere beiden Kinder dabei waren, ihm diesen Wunsch zu erfüllen.


Einmal, als es bei uns gerade frisch geschneit hatte, stand plötzlich vor seinem Häusschen ein kleiner (Styropor-)Schneemann. Auf einem kleinen Zettelchen daneben stand, dass Noël unseren Kindern viel Spass beim Herumtollen im Schnee und beim Schneemann bauen wünsche.


Manchmal war unser Wichtelmännchen auch zu Spässen aufgelegt: so hatte er eines Nachts ein paar Kleiderschubladen unserer Kinder vertauscht, so dass sich die Socken, Unterwäsche und Pyjamas unserer Tochter plötzlich im Schrank unseres Sohnes befanden (und umgekehrt). 


Als Noël einmal einen starken Wichtelschnupfen erwischt hatte, bat er uns, ihm doch ein bisschen Tee hinzustellen. Auf der Suche nach einem passenden Trinkgefäss, wurden wir schliesslich in meiner Nähkiste fündig und servierten ihm einen warmen Tee im Fingerhut – lecker gesüsst mit einem Krümel Kandiszucker. Unsere Kinder schnitten ihm sogar kleine Taschentücher zurecht und legten sie ihm vor die Wichteltüre.


Am Dreikönigstag im neuen Jahr war das Wichtelhäuschen plötzlich wieder verschwunden. An der Stelle, wo es gestanden hatte, lag ein letzter kleiner Brief des Weihnachtswichtels. Noël bedankte sich bei den Kindern für die schöne Zeit in unserem Daheim. Er mache sich nun wieder auf den Weg zurück ins Wichtelland und wer weiss, vielleicht komme er sie ja zur nächsten Advents- und Weihnachtszeit wieder besuchen.


Unsere Kinder waren einerseits traurig darüber, dass Noël nicht mehr da war... Auf der anderen Seite freuten sie sich natürlich schon darauf, dass er vielleicht bald wieder einziehen wird bei uns. Sie schrieben ihm dies in einem Brief und baten ihn, dass er das nächste Mal doch bitte auch noch seine Schwester mitbringen solle.


Und so kam es auch: Nyah (Bedeutung: kleine Schwester) ist im Jahr darauf zusammen mit ihrem Bruder Noël und mit einem eigenen kleinen Wichtelhäuschen bei uns eingezogen. Seither sind die beiden nicht mehr aus unserer Advents- und Weihnachtszeit wegzudenken.



Wohnt bei euch auch ein Wichtel? Und falls ja, verzaubert er "nur" eure Advents- und Weihnachtszeit oder bleibt er das ganze Jahr bei euch?




Erziehung ist (k)ein Kinderspiel



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